Je oller, desto toller

Schwank in vier Akten von Regina Rösch

Fa­mi­lie Rei­ßer steht Kopf! Opa Lud­wig wird 75 Jah­re, je­den Mo­ment kön­nen die ers­ten Gra­tu­lan­ten ein­tref­fen und nichts ist ge­rich­tet! Die Fest­tafel ist nicht ge­deckt, die Ge­burts­tags­gir­lan­de hängt noch nicht und selbst die Klö­ße sind noch nicht ge­rollt! Der „Herr des Hau­ses”, der ar­beits­scheue Eu­gen und der „Ein-Euro-Job­ber” Xa­ver, der we­der der Schnell­ste noch der Hell­ste ist, sind Hed­wig kei­ne gro­ße Hil­fe. Und um das Chaos per­fekt zu ma­chen, fällt Hed­wig mit­ten in den Vor­be­rei­tun­gen über ei­nen Sta­pel „Tel­ler” und „bricht” sich den Arm. Selbst das Ge­burts­tags­kind ver­schläft den gro­ßen Tag. Aus gu­tem Grund: Nach­dem sei­ne An­ge­hö­ri­gen Opa Lud­wig vor ei­ni­gen Jah­ren sei­ne ewi­gen Wei­ber­geschicht­en ver­bo­ten ha­ben, hat er sich ein neues Hob­by zu­ge­legt. Seit fünf Jah­ren funkt er nach ei­nem ge­nau fest­geleg­ten Ter­min­plan sechs Näch­te in der Wo­che mit den Au­ßer­irdi­schen von Plu­to und Ve­nus.

Mit­ten in das Chaos plat­zen die ers­ten Gra­tu­lan­ten und auch die lie­be Ver­wandt­schaft rückt an, um sich, wie je­des Jahr, von hin­ten bis vor­ne be­die­nen zu las­sen. Und zum 75. Ge­burts­tag hat man Opa ein ganz be­son­de­res Ge­schenk mit­ge­bracht, Win­ni McDudel, ei­nen schot­ti­schen Hobby-Ufo­logen.

Eine feucht­fröh­liche Ge­burts­tags­feier nimmt ih­ren Lauf, die je­doch im­mer wie­der durch die ewi­gen Strei­te­reien zwi­schen Hed­wig und ih­rer ge­lieb­ten Schwä­ge­rin Resi ge­trübt wird. Als end­lich alle im Bett lie­gen, ent­schließt sich Opa Lud­wig, ob­wohl er nun 75 ist, das „Fun­ken” noch ein­mal zu pro­bie­ren. Doch in die­ser Nacht läuft al­les schief, als plötz­lich und un­er­war­tet zwei „Au­ßer­irdi­sche” im Raum ste­hen. Hat man Opas Hob­by bis­her lie­be­voll als „Spleen” be­lä­chelt, wit­tern Opas Söh­ne und die Bür­ger­meis­te­rin nun plötz­lich die Chan­ce, zu un­er­war­te­tem Reich­tum zu kom­men. Un­ter­stützt von „Profi” McDudel unter­nimmt man nun al­les, um die Au­ßer­irdi­schen ein­zu­fan­gen. Aber das ist Hed­wig und Resi, die vol­ler Angst seit Näch­ten kein Auge mehr zu­ge­macht ha­ben, gar nicht recht. Und auch Olga, Hein­richs Toch­ter aus ers­ter Ehe so­wie Xa­ver, ja selbst der lie­be Opa, ha­ben ei­ni­ges zu ver­tu­schen! Und so ver­sucht je­der auf sei­ne Wei­se, der Jagd ein Ende zu be­rei­ten. Als die Au­ßer­irdi­schen schließ­lich ins Netz ge­hen, ist die Ent­täu­schung groß, denn lei­der er­wei­sen sich die Au­ßer­irdi­schen als sehr „ir­di­sche” Er­schei­nun­gen und selbst für Opas Funk­kontakte gibt es eine sehr mensch­­liche Er­klä­rung.

Doch am Ende macht Opa, selbst im Al­ter von 75 Jah­ren, noch immer das, was er will, denn wie heißt es: „Je ol­ler, des­to tol­ler”...

Die­­­­­­ser Schwank ist im Thea­­ter­­ver­lag Rie­­der in Wem­ding er­schie­nen. Für das Hei­­mat­­thea­­ter wur­de die­ser Vier­akter von Spiel­­lei­­ter Alf­­red Bur­­gets­­meier be­­ar­­bei­­tet. Die Auf­füh­run­gen fan­den im Dezember 2006 sowie im Ja­nuar 2007 statt.

Die Mitwirkenden

Personen und ihre Darsteller

Ludwig Reißer, Opa Alfons Schadl
Eugen Reißer, Gastwirt Robert Korber
Hedwig, dessen Ehefrau Martina Kunz
Heinrich Reißer, sein Bruder, Beamter Helmut Seitz
Resi, dessen Ehefrau Sofie Steidl
Olga, Heinrichs Tochter aus erster Ehe Ursula Schuster
Xaver Maier, „Ein-Euro-Jobber” Adalbert Hippele
Winni McDudel, Schotte und Hobby-Ufologe Andreas Sporer
Karola Schreier, Bürgermeisterin Sonja Jenuwein
Elvira Seidenfuß, Pfarrersköchin Birgit Rauch
Annelies Schnabel, Vorsitzende des Frauenbundes Annemarie Karl

Hinter der Bühne

Bühnenbau, Beleuchtung und Tontechnik Adalbert Hippele
Bühnenbau Alfons Schadl
  Helmut Seitz
Maske Monika Dummert
Souffleuse, Inspizientin Martina Burgetsmeier
Spielleitung Alfred Burgetsmeier
20062007/08