Polnische Wirtschaft – (Untertitel: Gute Lügen leben länger)
Schwank in drei Akten von Bernd Gombold
Der gutmütige Manfred Müller und seine Frau Monika betreiben eine kleine Autoreparaturwerkstatt, doch das Wasser steht ihnen bis zum Hals! Der Betrieb schreibt rote Zahlen, die Bank droht den Geldhahn zuzudrehen, die Behörden verlangen Auflagen und die Gemeinde kündigt an, ausstehende Forderungen zwangsweise einzutreiben. Kein Wunder, dass die Müllers verzweifelt sind. Da helfen auch die zwar gutgemeinten, aber nicht immer legalen Tips ihres polnischen Schwarzarbeiters Kasimir nichts, der mit der deutschen Bürokratie im Clinch steht und sie auszutricksen versucht, wo es nur geht.
Dies bekommt auch Heinrich Haargenau, der äußerst dienstbeflissene Beamte des Arbeitsamtes zu spüren, der immer wieder vergebens nach dem Schwarzarbeiter fahndet und dabei jedes mal auf Granit beißt. Die gutmütigen Müllers dulden auch noch zu allem Überfluss den Mieter Matthias in ihrem Haus, der sich selbst zwar für einen genialen Erfinder hält, aber keine Miete zahlt und bei den Müllers wie die „Made im Speck” lebt. Seine „Erfindungen” sind lediglich Spinnereien, die weder funktionieren noch Ertrag bringen.
Als die korrupte Geschäftsstellenleiterin der Bank, Frau Eva Profitlich dem kleinen Werkstattbesitzer gerade finanziell den „Garaus” machen will, kommt eine neue verrückte „Erfindung” von Matthias gerade zur rechten Zeit, um das Blatt zu wenden. Ein simpler, umgebauter Staubsauger wird der Geschäftsstellenleiterin als die geniale Erfindung des Werkstattbesitzers Manfred Müller präsentiert, die angeblich aus Autoabgasen wieder Kraftstoff herstellen kann. Die technisch nicht sehr bewanderte Bankangestellte geht diesem Schwindel voll auf den Leim und will mit diesem Wunder der Technik gleich die Automobilbranche auf den Kopf stellen!
Der Schwarzarbeiter Kasimir gibt sich in dieser verzwickten Situation als Direktor eines polnischen Automobilherstellers aus, der großes Interesse an der Erfindung zeigt. Dadurch verleitet er die Geschäftsstellenleiterin auch noch zu höchst spekulativen und riskanten Aktiengeschäften. Als auch noch Kasimirs eigenwillige Tanten Stanislava und Olga aus Polen auftauchen, um ihrem Neffen das Erbe zu übergeben, ist die Verwechslung und Verwirrung perfekt.
Alles könnte so schön laufen, wäre da nicht Paula, die unsterblich in Kasimir verliebt ist. Mit ihrer direkten und etwas tölpelhaften Art deckt sie den Schwindel unfreiwillig auf. Zum Glück wissen sich die Müllers mit einer List aus der Affäre zu ziehen...
Dieser Schwank ist im Deutschen Theaterverlag in Weinheim erschienen. Die Aufführungen fanden im Dezember 2003 sowie im Januar 2004 statt.
Die Mitwirkenden
Personen und ihre Darsteller
Manfred Müller, Werkstattbesitzer | Robert Korber |
Monika, seine Ehefrau | Sofie Steidl |
Matthias Mueller, Mieter bei Müllers | Alfons Schadl |
Kasimir, polnischer Schwarzarbeiter | Gerhard Dietenhauser |
Paula, Briefträgerin | Marina Vierring |
Stanislava, Tante von Kasimir | Annemarie Karl |
Olga, Tante von Kasimir | Ursula Schuster |
Eva Profitlich, Geschäftsstellenleiterin der Bank | Martina Kunz |
Adam Hammel, Bürgermeister | Helmut Seitz |
Heinrich Haargenau, Beamter des Arbeitsamtes | Adalbert Hippele |
Hinter der Bühne
Bühnenbau, Beleuchtung und Tontechnik | Adalbert Hippele |
Bühnenbau, Requisiten | Alfons Schadl |
Bühnenbau | Helmut Seitz |
Plakatierung | Kaspar Hofmann |
Requisiten | Gerhard Dietenhauser |
Maske | Monika Dummert |
Souffleuse, Inspizientin | Martina Burgetsmeier |
Spielleitung | Alfred Burgetsmeier |