Soviel Krach in einer Nacht
Schwank in drei Akten von Bernd Gombold
Im Gasthaus „Zur Goldenen Gans” geht auch an diesem Sonntagmorgen alles seinen gewohnten Gang: Opa Alfons, an den Schaukelstuhl gefesselt, weil er nicht mehr gehen kann, hat mit der Hausmagd Vroni zu kämpfen, denn er wird von ihr wieder einmal unsanft gewaschen. Vroni ist zwar eine gute Seele, doch ihre rauhen Umgangsformen machen nicht nur dem Opa, sondern auch dem Knecht Toni sehr zu schaffen. Gustl, der Wirt, und seine Freunde, der Schmotz-Sepp, der Mesner Peter und der Viehhändler Pius, sind, wie so oft, die einzigen und besten Gäste des Hauses. Jeden Sonntagmorgen treffen sie sich zum Kartenspiel und da bleiben die Kehlen bekanntlich nicht trocken – sehr zum Leidwesen von Agnes, seiner resoluten Frau.
Von ganz anderem Schrot und Korn scheint Herr Joschi zu sein, seit langem mal wieder der einzige Übernachtungsgast in der „Goldenen Gans”. Er behauptet, den Alkohol zu verschmähen und predigt einen gesünderen Lebenswandel – von der ausgewogenen Ernährung bis zur Bewegungstherapie. Agnes und ihre Freundinnen, die Turnerfrauen-Vorsitzende Rosemarie und die Kirchenorganistin Martha, sind sehr angetan von Herrn „Joschi”, zumal dieser ein neuartiges Topf- und Pfannenset anbietet, das das Abnehmen leichter machen soll. Prompt unterschreiben die Damen Kaufverträge für die teuren Töpfe und bestellen auch gleich noch den passenden Herd dazu; selbstverständlich ohne das Wissen ihrer Männer. Agnes ist von der neuen Lebensweise des Herrn Joschi sogar so begeistert, dass sie ihren Speiseplan auf Vollwert- und Trennkost umstellt und aus der „Goldenen Gans” ein Lokal für Gesundheitsbewusste machen will. Einzig Gustl, der seit Tagen nichts außer Müsli, Quark, Lauch-Zwiebelgemüse und Maisauflauf zu essen bekommen hat, tobt, als er erfährt, dass seine Frau auch noch die schlachtreifen Schweine dem Roten Kreuz für die Tombola gespendet hat.
Der zwielichtige Joschi bringt die Damen so weit, dass sie ihn zu einer vermeintlichen Gesundheitswoche mit Kneipp- und Bewegungstherapie begleiten. Dies ist Gustl und seinen Spezis gar nicht so unrecht. Sie wollen als „Strohwitwer” wieder einmal richtig „einen drauf machen” und fahren mit entsprechenden Absichten in die Stadt.
Schon die erste Nacht der unternehmungslustigen Strohwitwer endet mit einem fatalen Rausch, so dass die Tänzerin Lilly die Männer nach Hause bringen muss. Auch Opa hat in dieser Nacht mit Lilly sein wahres Vergnügen, hilft sie ihm doch „auf die Beine”. Zur gleichen Stunde und unerwartet früh kehren jedoch die Damen von der geplatzten „Gesundheitswoche” zurück, was fatale Folgen für alle Beteiligten nach sich zu ziehen scheint, bevor sich dann doch noch alles zum Guten wendet...
Dieses Lustspiel ist im Deutschen Theaterverlag in Weinheim erschienen. Die Aufführungen fanden im Dezember 1996 sowie im Januar 1997 statt.
Die Mitwirkenden
Personen und ihre Darsteller
Gustl, Wirt | Robert Korber |
Agnes, seine Ehefrau | Marina Vierring |
Opa Alfons, Vater von Gustl | Alfons Schadl |
Vroni, Hausmagd | Sofie Steidl |
Toni, Knecht | Gerhard Dietenhauser |
Schmotz-Sepp, Händler | Adalbert Hippele |
Pius, Viehhändler | Uwe Jenuwein |
Rosemarie, seine Ehefrau, Vorsitzende der Turnerfrauen | Silvia Späth |
Peter, Mesner | Helmut Seitz |
Martha, seine Ehefrau, Kirchenorganistin | Heidi Schüssl |
Lilly, Tänzerin und Bardame | Brigitte Pfleghaar |
Joschi, Pensionsgast | Hermann Wöss |
Hinter der Bühne
Bühnenbau, Bühnenbild | Friedrich Böning |
Rainer Steidl | |
Beleuchtung und Tontechnik | Gebhard Konle |
Bühnenmalerei | Christine Seilz |
Plakatierung | Kaspar Hofmann |
Maske | Andrea Bischof |
Margot Zinoni | |
Souffleuse, Inspizientin | Martina Burgetsmeier |
Spielleitung | Alfred Burgetsmeier |